Einbau des McCoi an einer Varadero

Ein Bericht von Peter Wiesenmaier

leicht Überarbeitet von Steffen Koberitz


Eigentlich ist der Aufbau des Mccoi ein Kinderspiel.
Wenn man aber so ein 100%iger ist wie ich, dann fragt man sich bei jedem Bauteil, was man da falsch machen könnte. Murphys Gesetz besagt ja wie jeder weiß: Was schief gehen kann geht schief. Eigentlich bin ich ja ein erfahrener Bastler und hab schon einige Bausätze zusammengelötet.Gerade deshalb weiß ich aber, dass beim kleinsten Fehler die Schaltung nicht, oder, was eigentlich noch schlimmer ist, nur unzulänglich funktionieren kann. Im schlimmsten Fall killt man sich ein paar Bauteile und weiß nicht warum.

Zunächst hab ich mir also mal alles angeschaut, den Lötkolben eingesteckt und mit den Widerständen begonnen. Widerstände sind unempfindliche Bauteile, und wer nur wenig Löt-Erfahrung hat, kann sich damit schon mal warm-löten. Danach dann die Dioden in richtiger Polung. Bei der Prozedur hatte ich einige Male die Drossel in den Fingern, und hab mich immer gefragt, was das wohl für ein komischer Widerstand sein soll. Nachdem alle Dioden und Widerstände eingelötet waren, wusste ich dann auch, dass der seltsame Widerstand die 1mH (milli Henry) Drossel sein musste. Wie von Steffen vorgeschlagen, lötete ich dann nach und nach immer höhere Bauteile ein. Das ging so lange gut, bis ich mich entscheiden musste, welches denn nun die 1nF und die 100nF Kondensatoren sein sollten. Der Hinweis, dass die 100nF glänzen, war mir zu unsicher, da die kleineren Kondensatoren dann die höhere Kapazität haben mussten. Das erschien mir irgendwie unlogisch. Also recherchierte ich im Internet, Steffen zu Fragen wäre auch eine Möglichkeit gewesen... und fand auch schnell eine Tabelle mit der ich die 1nF Kondensatoren Anhand des Aufdrucks zuordnen konnte. Die übriggebliebenen waren dann natürlich die 100er, und siehe da, es waren auch die glänzenden. Das nächste Problemchen bereitete mir dann der Taster. Nachdem ich alle 4 Beinchen durchgemessen hatte, und zu keinem klaren Ergebnis gekommen war, lötete ich den Taster einfach ein, schließlich steht ja in der Beschreibung kein Wort über die Einbaurichtung, demnach scheint es beliebig zu sein.. Ganz zum Schluss habe ich dann das IC in die Fassung gedrückt, die Mororradbatterie aus dem Keller geholt und den ersten Probelauf vorbereitet. Für den McCoi sollte man nicht zu dicke Kabel benutzen, da die Löcher in der Platine sehr klein sind. Für die Anschlüsse habe ich Stecker verwendet, damit ich beim Einbau ins Motorrad erstens dickere Kabel verwenden kann, und zweitens nicht in der Garage auf den Knien die Kabel in den Mccoi einlöten muss. Für die Pumpe und die Stromversorgung habe ich die Stecker aus einem alten Computer verwendet (4-poliger Festplattenanschluss). Das Kabel des Reedrelais habe ich mit einem Klinkenstenstecker versehen und den Feuchte Sensor einfach außen ans Gehäuse geschraubt, da ich die Elektronik ohnehin unterm Sitz eingebaut habe.

Nun aber zum Testlauf:
Die Pumpe wollte ich nicht unbedingt unnötig trocken laufen lassen, und so habe ich an den Pumpenanschluss einfach eine 5 Watt Birne angeschlossen. Die Schaltung hat einwandfrei funktioniert, so wie es Steffen in der Bauanleitung beschrieben hat. Da ich ja wie gesagt so ein Penibler bin, musste ich auch unbedingt vor dem Einbau wissen, ob das Teil auch funktioniert, wenn das Motorrad fährt. Deshalb hab ich dann den Hex Schalter auf 1 gestellt und den Magneten am Reed hin und her bewegt. Nach etwa 5 Minuten, mein Arm wurde schon lahm, Anmerkung von Steffen: was mich nach über 1500 Hin- und Her-Bewegungen nicht wundert ;-) blitzte dann die Birne kurz auf, und ich wusste dass alles OK war. Der Einbau in meine Varadero war eigentlich auch kein Problem. Den Strom für den McCoi habe ich am Rücklicht abgenommen, so kann, wenn das Moped in der Garage steht, auch bei einem Defekt des Ölers nichts passieren. Ich möchte hier nochmal an Murphys Gesetz erinnern: Theoretisch wäre es ja möglich, dass der Mccoi auf Dauerbetrieb geht (Steffen sagt aber das wäre unmöglich) und den Öltank leerpumpt. Danach läuft dann die Pumpe trocken und gibt den Geist auf (46,-€) und zum Schluss, ich bin vielleicht gerade 3 Wochen in Urlaub, zieht es den Akku razeputz leer, und der kostet bei der Vara 130,-€ (Gel-Akku). Also lieber über die Zündung angeschlossen.

Das Reedrelais habe ich, obwohl ich dafür ziemlich umständlich ein Kabel durchs ganze Bike ziehen musste, am Vorderrad montiert. An der vorderen Bremsscheibenhalterung konnte ich den Magneten sauber positionieren und mit 2 Komponentenkleber befestigen. Das Reedrelais passt schön zwischen Bremssattel und Bremssattelhalterung und ließ sich dort gut fixieren. Die Elektronik und die Pumpe habe ich unterm Sitz montiert und der Öltank passte genau in den Behälter für das Bordwerkzeug, das ich sowieso nicht benutze. Da der Öltank liegt, habe ich das Röhrchen für den Luftfilter im Tank nach oben gebogen. Wenn dieses Röhrchen ins Öl reinragt, kann zwar trotzdem Luft rein, es wäre aber möglich, dass sich bei warmen Temperaturen das Öl ausdehnt und dann bis in den Luftfilter hochgedrückt wird. Deswegen ist auch eine Verlängerung des Belüftungsröhrchens mit einem Stück des restlichen Schlauches zu empfehlen.

Für alle die einen Lötkolben besitzen, oder jemanden kennen, der für sie die Lötarbeiten übernimmt, kann ich den Mccoi nur empfehlen. Er ist meines Wissens nach der einzige Kettenöler, der Wegstreckenabhängig ölt und auch noch bei Nässe automatisch die Ölmenge erhöht. Dies ist meiner Meinung nach die beste Lösung, und das auch noch zum niedrigsten Preis, wenn man ihn mit anderen Systemen vergleicht.

Peter Wiesenmaier
08.02.2004






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