Fehlersuche Platine

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HollyB
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Fehlersuche Platine

Beitrag von HollyB » Do., 13.10.2022, 19:35

Bin am verzweifeln. Habe mccoi zusammengelötet und er tat nicht, weil die Spannung gleich hinter der Schaltdiode, die an Power liegt, nicht stimmte. Also habe ich eine neue schaltdiode 1N4148 gekauft und eingelötet. Nach Anschluss des mccoi an eine 9 V Batterie ist mir die Sicherung am Pluskabel langsan durchgegangen. Also neue Sicherung rein und 12 als Motorrad Batterie angeschlossen. Dann hat es kurz hinter der schaltdiode gefunkt und geblitzt und die leiterbahnen sehen dort nicht mehr gut aus. Was habe ich falsch gemacht? ich habe die Lötstellen und Einbaurichtungen x-fach überprüft. Seht ihr meinen Fehler?
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gmbo
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Re: Fehlersuche Platine

Beitrag von gmbo » Fr., 14.10.2022, 08:52

HollyB hat geschrieben:
Do., 13.10.2022, 19:35
Bin am verzweifeln. Habe mccoi zusammengelötet und er tat nicht, weil die Spannung gleich hinter der Schaltdiode, die an Power liegt, nicht stimmte.
Bis hier war die Überprüfung wohl auch noch mit so einer 9V Blockbatterie. Dabei ist die einfachste Zink-Kohle-Batterie die beste da sie den geringsten Stom abgeben kann.

Der reicht aber um den McCoi zu testen kann nur die Pumpe nicht treiben, die für Tests durch eine kleine 12V LED ersetzt werden kann. Diese gibt dann optisch die Funktion der Pumpe wieder.

Die Blockbatterie ist für die ersten Tests immer wieder mal empfohlen weil die nur eine begrenzte Leistung hat, die sie abgeben kann.
Also habe ich eine neue Schaltdiode 1N4148 gekauft und eingelötet.
Dahinter war warscheinlich bei der ersten Messung schon nur noch weniger als 5V.
Hätte außer bei 0,0V da noch nicht gewechselt werden müssen.
Nach Anschluss des mccoi an eine 9 V Batterie ist mir die Sicherung am Pluskabel langsan durchgegangen.
Spätestens da war klar, dass ein erheblicher Kurzschluß vorliegt.
Also neue Sicherung rein und 12 als Motorrad Batterie angeschlossen.
Das war in dem Fall der größte Fehler, da so eine Batterie Ströme im 100A Bereich abgeben kann.
Dann hat es kurz hinter der schaltdiode gefunkt und geblitzt und die leiterbahnen sehen dort nicht mehr gut aus. Was habe ich falsch gemacht? ich habe die Lötstellen und Einbaurichtungen x-fach überprüft. Seht ihr meinen Fehler?
Gut sehen die Lötstellen nur an wenigen stellen aus.

Man sieht daß du warscheinlich nicht mehr oft gelötet hast und warscheinlich mit Bleifreiem Zinn wenig gelötet hast.
Dieses Zinn benötigt höhere Temperatur um wirklich zu schmelzen.
Man sieht leider sehr viele kalte Lötstellen.
in dem Video von Conrad ist dazu einiges erklärt.
Da wird an einigen Beispielen gezeigt, das nicht das Lötzinn am Lötkolben schmelzen soll sondern an den Bauteilen und auch, dass nicht die Menge des Zinns eine gute Lötstelle ausmacht, sondern, dass es wichtiger ist, dass die Bauteile, die verbunden werden sollen alle so heiß sind, das das Zinn daran flüssig wird und nicht am Lötkolben.

Ich habe auch noch eins gefunden in dem die Grundlagen etwas besser erklärt werden.

Dort wird auf die Schmelzpunkte oder eben beim Lötzinn Schmelzbereiche eingegangen.
Lötzinn hat nämlich einen Bereich in dem es nicht mehr fest ist aber auch noch nicht flüssig ist, also eher breiig.
Da können je nach Zinn gut 50°C zwischen liegen. Und genau das sieht man auf der Platine an vielen Stellen.
Aber auch warum immer frisches Zinn auch beim Nachlöten verwendet werden sollte wegen des Flußmittels.

Ich habe mal ein paar Stellen auf die schnelle markiert.
Lötstellen.jpg
Man sieht grün im Bereich IC-Sockel einige gute. (Dort ist wenig Metall zu erhitzen und deshalb höhere Temperatur vorhanden gewesen.)
dann Lila z.B. am Leistungs-FET breiig. (Da wurde wegen der dicken Anschlüsse die richtige Smelztemperatur nicht erreicht oder das Zinn durch den Anschlußdraht wieder abgekühlt.)
Am Lila Pfeil vermute ich einen Kurzschluß.
Die gelben Pfeile zeigen Lötzinnspritzer, die auch Kurzschlüsse machen können und oft beim Aufgeben des Zinns an der Lötspitze entstehen.

Ich würde die Lötstellen die nischt so einen nach innen gewölbten Kegel absaugen und mit mindestens 50° mehr noch einmal Löten.
Lötkolben dabei erst an den Anschlussdraht, dann gleichzeitig an Draht und Platine und das zinn auf der gegenüber liegenden Seite an Platine und Draht aufgeben. Lötzinn und Lötkolben dann gleichzeitig wegnehmen. Wenn es dann noch Fahnen zieht Temperatur noch erhöhen.
Ohne geregelten Lötkolben vor dem Aufgeben länger erhitzen. Manchmal ist auch die Leistung der Lötkolben nicht wirklich ausreichend. (z.B. USB-Lötkolben damit wird es schwierig) .

Wie oben schon mal erwähnt, es liegt ein satter Kurzschluss vor und den kann man zuerst mit einem Messgerät suchen ohne die Batterie, wenn man meint, dass der weg ist, wird die 1n4148 wohl nochmal getauscht werden müssen, die verträgt keinen Strom im Amperbereich Das ganze mit so einem 9V-Block nochmal versuchen.
Aber sofort aus wenn am Spannungsregler Lila Pfeil nicht die erwarten gut 8V ankommen.
Wenn du so etwas noch nie gemacht hast, suche dir eine Hilfe. (örtlicher Hackerspace, Kollegen oder über das Forum)
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Liebe Grüße
Gisbert

HollyB
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Re: Fehlersuche Platine

Beitrag von HollyB » So., 16.10.2022, 17:41

Hallo Giesbert, vielen vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Ich habe mit meinem 25 Jahre alten Lökolben tatsächlich bisher nur gerissene 2,5qmm Elektrokabel gelötet und mir jetzt erst einen Löstkolben mit Temperaturanzeige geleistet, der in 3 Wochen mal an der Platine getestet wird, wenn ich Steuererklärung, Urlaubsreise etc. hinter mir habe. Ich hatte den Lötkolben tatsächlich nicht so lange auf die Elektronikbauteile gehalten, weil die so heiß wurden und ich Angst hatte, sie zu zerstören. Nur bei dem IC-Sockel hatte ich natürlich keine Angst. Vielleicht auch deshalb nur dort akzeptabel verlötet. Danke auch für den Hinweis, den 1n4148 nochmal zu tauschen. Ich habe glücklicherweise gleich 2 Stück als Ersatz bestellt.

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Re: Fehlersuche Platine

Beitrag von gmbo » So., 16.10.2022, 21:30

Viele, die eine lange Zeit nicht gelötet hatten haben da ein Problem wenn sie, mich eingeschlossen, noch nie mit bleifreiem Zinn gearbeitet haben.
Ich hatte auch die Angst heißer zu löten, aber da ich die 3 Stufen beim Zinn kenne, konnte ich gleich das ganze korregieren.
Ich habe aber auch den Vorteil mit ungeregelten 100W Lötkolben das ganze zu lernen. Da wurde die Spitze aus Kupfer noch gefeilt.
Heute ist da vieles anders. Da gibt es so viele Sorten Zinn,sogar welche, die diesen breiigen Bereich nicht kennen, die werden auf die Platine gemalt und das SMD Bauteil daraufgelegt und mit einem Heißluftfön gelötet.
Wie gesagt Zinn so dünn wie möglich (max 1mm) und nur an das Bauteil und die Platine geben. Die Bauteile müssen so heiß sein, dass das Zinn an ihnen schmilzt, sonst gibt es keine wirkliche Verbindung.
als Übung empfehle ich oft, nehmt Drähte von 10 cm Länge und legt die zu einem Gitter. Alle Knotenpunkte sollen dann verlötet werden. Es dürfen keine Kugeln an den Knoten gelötet sein und es darf keine Fahnen geben also wenn man das Gitter duch die Handfläche zieht darf nichts kratzen. So etwas musste ich in der Zwischenprüfung mal machen.
Heutige Platinen und Bauteile vertragen schon einiges an Temperatur.
Und denke daran die ausgeglühte Leiterbahn direkt mit dem Diodendraht zu überbrücken bis zum nächsten Lötpunkt.
Ohne Pumpe braucht der McCoi keine 100mA also eigentlich fast nur den Strom für die LEDs.
Also wenn die Spannung von 9V am Eingang nicht mit mindestens 8V am Spannungsregler ankommt stimmt etwas nicht.
In deinem Fall würde ich sogar die ICs aus dem Sockel nehmen bis am 2. Elko sauber 5V ansteht, brauchst du die noch nicht.
Steffen hat ein Bild zur Fehlersuche per Spannungsmessung eingestellt. An dem kannst du dich gut orientieren. Mit dem 9V Block bei den Spannungen über 5V die fehlenden 3V abziehen.
Wenn du die ersten Messungen gemacht has gib mal die Werte an die nicht stimmen.
Liebe Grüße
Gisbert

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